Geschichtliches und Brauchtum

zu Nikolaus und Krampus

Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Myra in Lykien, ist ein kleiner Ort in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war der Ort Bischofssitz. Nach übereinstimmenden Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien. Er sei mit 19 Jahren von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus und Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden und sei dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra gewesen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Nikolaus’ Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Kornwunder, Heimführung des verschleppten Kindes, Rettung des ertrunkenen Sohnes, Erweckung eines toten Jungen oder Mitgiftspende fallen darunter. Sein Festtag, der 6. Dezember, ist ein kirchlicher Feiertag mit vielen Bräuchen. In einigen orthodoxen Landeskirchen wird der 6. Dezember nach dem Julianischen Kalender gefeiert, dies entspricht dem 19. Dezember des gregorianischen Kalenders.

Der Heilige Nikolaus

als Geschenkebringer

Sein Namenstag ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird, dass Brauchtum zum Nikolaustag ist regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt. Der bekannteste Brauch ist die Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien. Der Einlegebrauch, das heißt das nächtliche Füllen der Schuhe oder ähnliches, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt, und infolgedessen wurde Nikolaus als Gabenbringer mancherorts vom Christkind abgelöst, zum kulturgeschichtlichen Verhältnis zwischen Nikolaus und Christkind im Weihnachtsbrauchtum . Im Zuge dieses wechselseitigen Verhältnisses hat sich im 19. Jahrhundert das US-amerikanische Brauchtum um den Weihnachtsmann Santa Claus entwickelt.

Der Krampus

ein böser Begleiter

Als Furcht einflößende Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt. Diese gehen vermutlich auf den Satansmythos, vorchristliche römische Saturnalien und Panverehrung, germanisches oder vielleicht im Alpenraum auch vorbairisches Brauchtum zurück und stellen das gezähmte Böse schlechthin dar. In ganz Österreich und Südtirol, Ungarn, Tschechien, Teilen Norditaliens und Teilen Kroatiens und dem rumänischen und serbischen Banat kommt der Nikolaus am Abend des Nikolaustags mit den Krampussen. Während der Nikolaus die Kinder, die das Jahr über brav waren, mit Geschenken belohnt, rasseln die bösen, teufelartigen Krampusse mit Ketten und erschrecken die Kinder, die böse waren. Der Krampus ist eine eigenständige Figur des Brauchtums, die entfernt mit den diversen Perchten verwandt ist, aber nur als Gefolge des Nikolaus vorkommt. Die Krampusse selbst jagen schon am Vorabend, dem 5. Dezember (Krampustag), durch die Dörfer (Krampuslauf), noch ungezähmt vom Nikolaus vor dessen Erscheinen. Die Gruppe aus Nikolaus und Begleitern ( Krampus, Engel, Hexe, Habergoaß, Körbelträger oder Kraxnmandl usw.) wird oft als Pass bezeichnet. Im nördlichen und mittleren deutschen Sprachraum, allgemein auch im protestantischen Einflussgebiet, wird der Nikolaus nicht von Krampussen, sondern dem Knecht Ruprecht begleitet, der ursprünglich wohl ebenfalls eine Perchtenfigur war; regional kommt Knecht Ruprecht auch anstatt des Nikolaus.

Der Krampus

aus dem Alpenraum

Der Name leitet sich von mittelhochdeutsch Krampen (Kralle) oder bairisch Krampn (etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes oder Verdorrtes).
In vielen Regionen vermischt sich die Gestalt des Krampus mit dem Perchtenbrauchtum.

Aussehen und Unterscheidung

zu den Perchten

Der Krampus ähnelt in seinem Aussehen dem Teufel ebenso wie mystischen und Tiergestalten, wie sich als Schiechperchten im alpenländischen Brauchtum finden. Im Unterschied zu den Perchten, die eigentlich nur in den Rauhnächten ( die Thomasnacht 21.12, die Christnacht 24.12, die Silvesternacht 31.12 und die Dreikönigsnacht 05.01 ) laufen, gehören die Krampusse ausschließlich zum Adventbrauchtum. Im Normalfall wird die Figur des Krampus durch folgende Utensilien bekleidet

meist aus Ziegenfell oder Schaffell, teilweise mit Glocken und Ketten oder auch mit einem Dachsfell dekoriert.

(Larve) aus Zirben oder Lindenholz geschnitzt, mit (echten) Ziegenbock-, Steinbock- oder Widderhörnern, heutzutage gibt es auch viele Krampusse, die eine Aluminium-, Kunststoff- oder Gummimaske tragen.

Balkenglocke, die bis in die Kniekehlen reicht oder mehrere kleinere bis mittelgroße Kuhglocken. Die Rasseln oder Schellen sind im Brauchtum des Krampusses nicht zu Hause. Diese werden nur von Schirchperchten verwendet. Je nach Region werden auch Ketten zum Rasseln verwendet.

typisch für den Krampus, der Schweif aus Pferdehaaren ist an einem Holzgriff montiert und wird zum „zuschlagen“ verwendet.

ähnlich wie der Rossschweif wird auch die Rute zum „Schlagen“ verwendet, diese werden meist vor Saisonbeginn von den Krampussen selbst gebunden.

ein auf dem Rücken befestigter Behälter, in dem – der Sage nach – böse Kinder mitgenommen werden, wird vom Krampus aber auch vom Holzknecht getragen

Die Geschichte

zu den Perchten

Der Krampusbrauch war ursprünglich im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden Gebieten verbreitet, und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Jedoch wurde dieser Winterbrauch in manchen schwer zugänglichen Orten weitergeführt. Ausgehend von den Klosterschulen entwickelte sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts der Einkehrbrauch: begleitet von Schreckgestalten, Teufeln und Tiermasken (Habergeiß), prüft und beschenkt der Heilige Nikolaus die Kinder, während die Unartigen vom Krampus bestraft werden. Seit dieser Zeit bildeten sich die Krampuspassen parallel zum Perchtenlauf, in denen nur die wehrfähigen, unverheirateten Männer des Dorfs teilnehmen dürfen, und mit denen die Veranstaltung seit dem mittleren 19. Jahrhundert wieder öffentlich wird. Außerhalb der Gegenreformationsgebiete blieben die Krampusse vom norddeutsch-protestantisch geprägten Knecht Ruprecht verdrängt – im alemannisch-protestantischen Raum mischen sich die beiden Formen.

Krampuslaufen

heutzutage

In vielen Dörfern und Städten gibt es auch heute noch Krampusumzüge, bei denen als Krampus Verkleidete unter lautem Lärm ihrer Glocken durch die Straßen ziehen, um Passanten zu erschrecken. Dabei machen sie auch Gebrauch von ihren langen Ruten. Kramperlstauben  ist mancherorts eine Mutprobe der Kinder der Gegend, die versuchen, die Krampusse zu reizen, ohne erwischt oder geschlagen zu werden. Krampustag ist der 5. Dezember, während das Fest des Heiligen Nikolaus auf den 6. Dezember (Nikolotag) fällt; üblicherweise erscheinen aber beide Gestalten gemeinsam an beiden Tagen.

Die Bedeutung

der Figuren

Der Krampus ist im Brauchtum eine Schreckgestalt in Begleitung des Heiligen Nikolaus. Er ist eine Gestalt des Adventsbrauchtums im Ostalpenraum, im südlichen Bayern und der Oberpfalz, in Österreich, Lichtenstein, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Südtirol, Welschtirol, Teilen des außeralpinen Norditaliens und Teilen Kroatiens. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft.

Der Tag des heiligen Nikolaus wird am 6. Dezember (seinem Namenstag) gefeiert. Anfang Dezember zieht er dabei von Haus zu Haus, oftmals wird er dabei von Krampussen und anderen Figuren begleitet. Er bringt den Kindern Gaben und Geschenke, Süßigkeiten, Nüsse,… Er prüft ob sie auch immer artig waren und lässt sich Gedichte und Lieder vortragen.

Der Bär steht für Kraft und Tapferkeit. Auch wird die Kraft des Bären als Frühlingskraft gedeutet, die den Winter besiegt. Er gilt aber auch als Symbol der Güte gegenüber dem Schwachen und wird vom Bärentreiber geführt.

Kommt vom lateinischen Angelus , das soviel wie Bote bedeutet. Engel symbolisieren neben dem Nikolaus das Licht Gottes und sind ein Zeichen für dessen Allgegenwart auch unter Dämonen und Teufeln.

Die Hexen stöbern mit ihrem Besen das Böse auf und kehren es weg. Sie kehren auch symbolisch den Schnee des Winters weg um dem Frühling Platz zu machen.

Sie ist ein uralter Naturdämon und ist jene Figur, die früher in den Häusern bzw. Gehöften, vor allem von Frauen in heiratsfähigem Alter am meisten gefürchtet wurde. Sie achtete auf die Einhaltung sämtlicher Vorgaben des Gutsherren, auf den tadellosen Lebenswandel der weiblichen Bediensteten und ebenfalls auf penibelste Ordnung und Sauberkeit. Fand sie Grund zur Beanstandung so wurde dies ohne Rücksicht auf den Gutsherren aufgezeigt. Eine Beanstandung der Habergeiß wurde als schwere Schmach und Schande empfunden und die betreffende Magd war gebranntmarkt als unsauber, unordentlich und somit nicht für die Ehe tauglich.

Ihr Sinn besteht darin zu zeigen, dass sogar die Natur zum Leben erwacht, um vor den Teufeln und Dämonen fliehen zu können. Weiters sind sie ein Symbol für die im Winter schlafende Natur.

Man sagte ihm nach mit dem Teufel im Bunde zu sein, da er Eisen mittels des „Feuers der Hölle“ verbiegen und bearbeiten konnte. Weiters entstanden durch den Funkenflug der Öfen immer wieder verheerende Brände. Daher wanderten immer mehr und mehr Schmiedewerkstätten aus den Ortskernen in abgelegen Bereiche der Dörfer ab und fortan war die Arbeit des Schmiedes für die übrigen Dorfbewohner nicht mehr einsehbar und daher unheimlich.
Ein typische Brauch ist das „Anklampfen“ (Festnageln) der Menschen, um diese an der Flucht zu hindern und ihnen den leibhaftigen Teufel vorführen zu können. Ebenso das „Rußschwärzen“, das die Bevölkerung mit den Schmiedegesellen gleichsetzen sollte.

Er versinnbildlicht das letzte Gericht, den Scheideweg zwischen Himmel und Hölle. Die Figur, die alle Seelen der Verstorbenen abholt und ihrer Bestimmung zuführt. Interessanterweise sieht man in vielen Krampus- und Perchtenspielen, dass der Tod dem Teufel, der gekommen ist, um eine Seele zu verführen, gebieten kann.

Eine Figur die einen Tierkopf (meist der Wolf , manchmal Luchs oder Adler) statt des Menschenhauptes auf den Schultern trägt, Krallen statt der Hände und anstelle der Füße Hufe hat, die mit Macht in den Boden stampfen. Er ist ein typischer Naturdämon, halb Mensch, halb Tier, der auf Grund seiner Kraft bzw. seines Verhaltens gefürchtet oder als Nahrungskonkurrent angesehen wurden.

Seine Name kommt von seiner Aufgabe. Er sollte schlimme Kinder aufklauben und in seinen „Buckelzeger“ (Korb) stecken. Er ist den Krampussen ähnlich, ausgestattet mit einer klobigen Maske, umgürtet mit schweren Ketten, die seine Gefangenschaft in der Hölle zeigen, von der er durch den hl. Nikolaus befreit wurde, da er seine Taten bereut hat.

Der Nachtwächter geht der Gruppe voraus und kündigt sie mit seinem Horn an. Weiters achtet er darauf, daß sich niemand der Gruppe in den Weg stellt und räumt die Strasse bei Bedarf mit Hilfe seiner Hellebarde.

Sie sind treue Helfer und Begleiter, da sie in großen geflochtenen Körben die schwere Last der Geschenke für den Nikolaus tragen.